1943 in Stuttgart geboren
2016 gestorben in Bad Grönenbach

 

Facharzt für Psychotherapeutische Medizin, Facharzt für Psychiatrie, Facharzt für Neurologie und Rehabilitationswesen.
Gründer und ärztlicher Direktor der Klinik für psychosomatische Medizin in Bad Grönenbach (1979 bis 2000).
Dozent zur Weiterbildung für Ärzte und Psychologen
Supervisor für Psychotherapeutische Medizin.
1975 - 1978 Assistenzarzt und Oberarzt in der Psychosomatischen Klinik Bad Herrenalb; Zusatztitel „Psychotherapie“ (1978) bei Dr. Walter Lechler. 

Das sog. Bad Herrenalber Modell entwickelte das Konzept der Therapeutischen Gemeinschaft, arbeitete mit dem spirituellen 12-Schritte-Programm* der Anonymen Selbsthilfegruppen* und mit der Casrlel-Therapie, dem sog. Bonding.  

Die Hochgratklinik bei Oberstaufen im Allgäu übernahm dieses Modell ebenso wie Adula-Klinik in Oberstdorf unter deren Gründer und Inhaber Dr. Georg Reisach. 

Wie in ärztlich-therapeutischen Kreisen zunehmend bekannt wurde, war dieses Konzept der therapeutischen Arbeit besonders wirkungsvoll bei psychosomatisch oder an einer Sucht erkrankten Menschen und nachhaltig wirksam, vor allem wenn weiterhin Selbsthilfegruppen besucht wurden. Dies wurde später empirisch belegt durch die Ergebnisse wissenschaftlicher Begleitung (Ludwigs-Maximilians-Universität München).
Dr. Stauss übernahm wesentliche Aspekte des 12-Schritte-Progamms in sein Konzept der Vergebungsarbeit, z.B

• Vergebungsbereitschaft und die Bereitschaft, Verantwortung für selbst begangene Schuld zu übernehmen sind grundlegende Voraussetzungen für persönliches Wachstum und zwischenmenschliche Versöhnung.  
• Jede Suchterkrankung betrifft die ganze Lebensführung und die komplette Beziehungsgestaltung, vor allem zu nahen Angehörigen:  Sucht ist eine systemische Erkrankung,
•  Genesung von der Sucht wie auch Vergebung können nicht „gemacht“  oder “verordnet“ werden - es braucht die innere Hinwendung zu etwas, das größer ist als man selbst, also eine aufrechte Demut. 

Dr. Stauss bildete jahrelang Menschen aus, die in Therapie, Medizin, Seelsorge, im Sozial-und Pflegebereich mit dem Thema Schuld und Versöhnung zu tun hatten und offen waren für seinen kombinierten Ansatz von Psychotherapie und Spiritualität.  

Veröffentlichungen:

 “Die heilende Kraft der Vergebung“ (2006)

 „Selbstvergebung durch Schuldkompetenz“ (2015)